Der Landbote, 25. 11. 2013

11 Larven, 50 Verdachtsfälle und 8000 Arbeitsstunden! Heute hat der Stadtrat seine Bilanz der Massnahmen gegen den Laubholzbockkäfer präsentiert: Noch scheint nicht die gesamte Brut ausgerottet. Di

• Spürhunde haben in der Fokuszone elf Larven erschnüffelt. (hd)
• Spürhunde haben in der Fokuszone elf Larven erschnüffelt. (hd)

Der Stadtrat hat heute nach fast eineinhalb Jahren Kampf gegen den Laubholzbockkäfer (ALB) Bilanz gezogen. Fazit: die Jagd geht mindestens bis 2017 weiter. In der 150 Hektaren grossen Fokuszone, die vom Dorfzentrum Hegi bis zu den farbigen Talgut-Wohnblöcken reicht, fanden die Baumpfleger und Spürhunde an den 1600 kontrollierten Laubbäumen insgesamt noch elf Larven, die im Labor als ALB-Brut identifiziert wurden. Weitere 60 Ahorne und Weiden werden diesen Winter fallen müssen. Weil die Spürhunde sie mehrmals ansprangen, stuften sie die Behörden als befallsverdächtig ein. 50 verdächtige Bäume stehen weiterhin unter Beobachtung.

In der 1100 Hektaren grossen Pufferzone im Grossraum Oberwinterthur fällt die Bilanz positiv aus: auf keinen der ALB-gefährdeten Ahornarten, Birken, Pappeln, Platanen, Rosskastanien und Weiden spürten die Hunde schädliche Larven auf. 

Der Aufwand, den die Stadtgärtnerei, der Forstbetrieb und der kantonale Forstdienst betreiben mussten, ist mit 3000 Arbeitsstunden 2013 beträchtlich. Gar 5000 Stunden waren die Spürhunde- und externe Baumpflegerteams im Einsatz. Der Kanton Zürich übernimmt die Kosten für das eigentliche Monitoring und die Arbeiten im Staatswald. Auf die Stadt fallen die Kosten für die Fällung, die Grüngutentsorgung und die Ersatzmassnahmen. 

Ziereichen säumen die Sulzerallee

Zu diesen Ersatzmassnahmen gehört auch die Pflanzung neuer Bäume. Auf der inzwischen kahlen Sulzerallee setzte Stadtrat Matthias Gfeller heute symbolisch den ersten der neuen Bäume, die eine neue ALB-freie Ära einläuten sollen: künftig zieren 64 Zerreichen die Allee. In den robusten Bäumen wird sich der Laubholzbockkäfer nicht einnisten können, wie es in der heutigen Mitteilung heisst.

Noch ist die letzte Schlacht aber nicht ausgefochten. Der Stadtrat hat in seiner erhebt weiterhin den Zeigefinger und ruft die Bevölkerung dazu auf, achtsam zu bleiben: Als Vorsichtsmassnahme muss Schnittgut auf mindestens drei Zentimeter verkleinert und darf nicht aus der Fokuszone herausgeschafft werden. Man müsse es nach wie vor auf der Extra-Sammelstelle beim Kreisel Ohrbühlstrasse entsorgen. 

Zudem gelte es, beim Brennholz die Augen auf Larvengänge und Ausfluglöcher offen zu halten und bei Verdacht die Stadtgärtnerei zu verständigen. 

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• Stadtrat Matthias Gfeller zeigt, wo die Stadt dem ALB in Fokuszone im Quartier Neuhegi zu Leibe gerückt ist. (hd (Archiv))
• Stadtrat Matthias Gfeller zeigt, wo die Stadt dem ALB in Fokuszone im Quartier Neuhegi zu Leibe gerückt ist. (hd (Archiv))