Steckbrief: Xylotrechus chinensis - chin. Tigerbockkäfer
Name:
Xylotrechus chinensis(Chevrolat,1852) (Coleoptera: Cerambycidae), chinesischer Tigerbockkäfer, Clytus chinensis, Xylotrechus sinensis
engl.: Asian Longcorn Beetle
Gattung:
Xylotrechus,
Genus:Xylotrechus
Kingdom: Animalia
Phylum: Arthropoda
Subphylum: Atelocerata
Class: Hexapoda (including Insecta)
Infraclass: Neoptera
Subclass: Pterygota
Order: Coleoptera
Suborder: Polyphaga
Infraorder: Cucujiformia
Superfamily: Chrysomeloidea
Family: Cerambycidae
Subfamily: Cerambycinae
Tribe: Clytini
Genus: Xylotrechus
Natürliches Vorkommen:
heimisch in China, Korea, Japan, Taiwan und Russland (?)
Käfer und Larven:
- Grösse: ca. 15 - 25mm lang (ohne Fühler),
-
Für ein Zerambizid relativ kurze Antennen, welche auch ziemlich getrennt sind
- Rot, schwarz und gelbe Flügel
- Wirkt durch seine Farben, aber auch durch seine Bewegungen wie eine Hornisse
- Eine Generation pro Jahr (= univoltine Art) welche ab Mitte Juni / Ende Juli als Larve im Maulbeerbäumen überwintern kann
- Die Eier sind an den Spitzen weisslich, länglich und gerundet mit einer durchschnittlichen Länge von 2 mm. Diese sitzen auf den Falten der Maulbeerrinde.
- Die weisslichen, apodischen Larven dringen mit ihren Kiefern in die Baumrinde ein und bilden Längsgalerien, um sich vom Phloem zu ernähren.
- Weibchen legen im Laufe ihres Lebens rund 80 Eier auf bevorzugt ausgewachsenen oder alten Bäumen, welche am häufigsten beschnitten werden.
- Scheint auch Bäume zu schätzen, die äusserlich keine Anzeichen von Schwäche, Verletzung oder Krankheit aufweisen
Der gebräuchliche Name bezieht sich auf seine schwarz-gelb gemusterte Färbung und darauf, dass er, wenn er bedroht wird, einen Klang abgibt, der an eine Wespe erinnert.
Eier (unbefruchtet),
die die Eizellenmasse zeigen, die durch einen transparenten flexiblen Chorion geschützt ist.
Massstabsbalken 0,5 mm
Photo: Victor Sarto i Monteys – Institute of Environmental Science and Technology (ICTA), Spain
Larve von Xylotrechus chinensis in Sète 2020
Photo: Norma Kleiber, Arisdorf
Symptome und Schäden:
- Die Larven ernähren sich vom lebenden äusseren Teil der Stämme und Zweige (dem Phloem) des Baumes und stören den Saftfluss.
-
Die auffälligsten Anzeichen für einen Befall sind die Austrittslöcher der Käfer, welche kreisförmig mit ca. 5 bis 6 mm
Durchmesser und recht charakteristisch sind an den Stämmen und Ästen der Maulbeerbäume.
- Die befallene Rinde des Baumes stirbt ebenfalls ab, trocknet und fällt ab, wodurch der harte Teil oder das Xylem freigelegt wird.
- Diese durch die Unterkiefer des Insekts verursachten Schäden sind schnell sichtbar (Saftfluss, Absterben und Nekrose, Austrittslöcher, Abblättern der Rinde ...), sowohl an grossen Ästen als auch am Stamm
Bis heute bekannte Wirtspflanzen:
- Maulbeerbäume (Moraceae (Weisser Maulberbaum (Morus alba), M. bombycis und M. australis))
-
Apfelbäume - zitiert, aber nicht bestätigt
- Birnbäume - zitiert, aber nicht bestätigt
- Reben - zitiert, aber nicht bestätigt.
Es ist aber auch nicht bestätigt, dass der X. chinensis streng nur auf dem Moraceae lebt.
Xylotrechus stebbingi (Gahan, 1906), welcher erst kürzlich auch im Mittelmeerraum aufgetaucht ist, weist eine klare Präferenz für Maulbeerbäume auf, hat sich aber auch bei vielen anderen Pflanzenarten entwickelt.
Auftreten in Europa:
- 2007 Bayern in einer Holzverpackung
- 2012 Freilandbefall in Katalonien (Spanien). Wahrscheinlich in Holzpaletten und hat sich nun auf mehrere Gemeinden des Vallès Occidental ausgebreitet.Gilt dort bereits als etabliert
- 2017 in der Nähe des Hafens von Heraklion auf Kreta (Griechenland)
- 2017 Rheinland Pfalz Container mit Dekoartikeln im Verpackungsholz, dass aus Birke und Weide bestand
- 2018 in der Nähe von Valencia
- 2017 und 2018 in Sète (Hérault): Oktober 2017 Fund in einem Privatgarten in einem Morus bombycis und Juni 2018 Abgabe durch eine Privatperson. Da Sète eine grosse Hafenstadt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Arten auf dem Seeweg angekommen sind, da alle Bäume in der Nähe des Hafens besiedelt sind. Gegenwärtig wurden in Sète mindestens 3 separate Ausbrüche festgestellt, bei denen die Art eindeutig nachgewiesen ist. Der Entwicklungszyklus der Art weist darauf hin, dass der Ursprung des Befalls mehr als 3 Jahre zurückliegt.
- Juli 2018 in Le Bouscat (Wohngebiet von Bordeaux) unweit des Hafens wurde ein Exemplar von X. chinensis beobachtet. Dieser Käfer kam höchstwahrscheinlich durch den Import von Waren, Paletten oder Schalungen. Die Möglichkeit eines engeren direkten Imports während einer Baustelle oder einer Industrieausrüstung in der Nähe der Fundstelle kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.